Nicht Snapchat, sondern Snow.

Foto: CampMobile

Es fasziniert die Jungen und verwirrt die Alten. Snapchat ist die App der Stunde. Sie lockt täglich 100 Millionen Nutzer mit Momentaufnahmen, die nach einigen Sekunden oder einem Tag wieder verschwinden. Seit einiger Zeit bekommt sie Konkurrenz durch eine neue südkoreanische App namens Snow, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht.

Snow sieht aus wie Snapchat

Snow bietet nicht nur Funktionen wie Snapchat, die Benutzeroberfläche erinnert auch stark an des US-Vorbildes. Und die Entwickler der App nennen die Bilder und Videos, die man damit veröffentlichen kann, ebenfalls Snaps.

Populär ist Snow vor allem in Südkorea und China, wo es Snapchat nicht gibt. In China ist die App aus den USA sogar verboten. Snow hingegen können auch chinesische Nutzer herunterladen, die App gibt es nur in den Sprachen Englisch, Japanisch, Koreanisch, traditionellem Chinesisch und vereinfachtem Chinesisch.

30 Millionen Downloads

Damit zielt sie klar auf den asiatischen Markt ab, kann aber auch hierzulande heruntergeladen werden. Snow bietet zumindest ein paar Funktionen, die Snapchat nicht hat. Für asiatische Nutzer hat sie ein paar eigene Filter und Sticker parat wie Sumo-Ringer, koreanischen Soju-Schnaps oder Sushi. Seit September wurde sie laut "New York Times" bereits über 30 Millionen Mal heruntergeladen, hauptsächlich aus asiatischen Ländern.

Für App-Entwickler aus den USA wird das zum Problem. Früher wurden populäre Apps später auch in Asien veröffentlicht. Inzwischen greifen Entwickler aus Japan, Südkorea und China jedoch oft vor und bieten Apps mit ähnlichen Funktionen an. Für Snapchat dürfte Snow jedenfalls die Möglichkeit verbauen den asiatischen Markt zu beackern.

Sprecher: ähnlich aber nicht ident

Ein Sprecher von Snow sagt zur "NYT", dass die App Ähnlichkeiten aufweise, aber auch andere Features wie Video-Chat bietet. Das ist bei Snapchat nicht möglich. Snow gehört zum Konzern Naver, der auch hinter der erfolgreichen Messaging-App Line steht. Snapchat hat noch nicht auf den Konkurrenten reagiert. (red, 6.7.2016)