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Netflix blockt Kunden, wenn ihr Provider sie per VPN ins Netz schickt.

Foto: AP

Nachdem man dem Phänomen der Verwendung von Proxy-Diensten und VPNs zur Umgehung der Regionssperren anfangs noch milde begegnet war, hat der Videostreaming-Anbieter Netflix die Zügel mittlerweile stark angezogen. Der Konzern spürt mittlerweile den Druck seiner Lizenzgeber aus der Filmbranche.

Entdeckt man, dass ein Nutzer einen solchen Service verwendet, wird rigoros gesperrt. Das hat mitunter allerdings Kollateralschäden zur Folge, wie Golem berichtet.

Kunde gesperrt, weil Provider VPN nutzt

Opfer der Praxis wurde etwa Caspar Clemens Mierau, Betreiber von Leitmedium.de. Er beschwert sich darüber, dass er seit einiger Zeit Netflix nicht mehr verwenden könne, weil er angeblich einen Unblocker-Dienst einsetzen würde – was jedoch nicht der Fall ist.

Die plötzliche Sperre kam zeitgleich mit seinem Wechsel zu einem anderen Internetanbieter. Im Chat mit dem Netflix-Support erfuhr er schließlich, wo das Problem liegt. Netflix blockiert verschiedene VPN- und Proxyservices, egal wer sie einsetzt. Surft man also bei einem Provider, der seine Kunden über ein VPN ins Netz schickt – so wie in diesem Fall Colt Telecom – sind alle seine Nutzer von der Sperre betroffen. Gelöst werden könne dies nur durch die Verwendung eines anderen DNS.

Ob Netflix auf lange Sicht eine andere Lösung für das Problem anbietet, als selbige auf den Kunden abzuwälzen, bleibt abzuwarten. Unklar ist, wie viele Internetnutzer aufgrund eines providerseitig verwendeten und von Netflix blockierten VPN eigentlich betroffen sind. (gpi, 06.07.2016)