Das Kohlekraftwerk in Dürnrohr soll 2025 vom Netz gehen. Bleibt zu hoffen, dass mit den E-Autos der Energiewende keinen Strich durch die Rechnung machen.

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Wie im Kleinen so spielt es sich oft auch im Großen ab: Man glaubt, man könnte durch den Kauf eines neuen Gerätes gleich sein ganzes Leben zum Vernünftigen hin ändern. Wie viele Zimmerfahrräder stehen dann ungenutzt zum Kleiderständer degradiert nur im Weg herum? Auch in das Elektroauto setzt man erhebliche Hoffnungen. Alles würde besser, hätten wir bloß schnell mehr davon.

Risiken der E-Mobilität

Blickt man aber auf die Fakten dahinter, stecken in der Elektromobilität auch erhebliche Risiken. Es geht hier wirklich nicht darum, das Elektroauto schlecht zu machen, sondern darum, alle Fakten zu diskutieren ohne Ausklammerung von Problemzonen. Denn um das Elektroauto nur halb so klimafreundlich zu machen, wie es gerne dargestellt wird, sind noch viele Maßnahmen seitens der Energieerzeugung zu setzen.

Ein markanter Punkt ist dabei die Kohle bei der Stromerzeugung. Österreich kann sich da relativ glücklich schätzen. Durch den hohen Anteil an Wasserkraft und den steigenden Anteil an Wind- und Solarenergie liegt der CO2-Ausstoß beim Betrieb eines Elektroautos relativ günstig. Im EU-Mix ist er deutlich schlechter. In Österreich stammt ein Viertel des Stromes aus fossilen Energieträgern, in Europa etwa die Hälfte, global sind es drei Viertel.

Vehikel zur Energiewende

Das heißt, wenn es nicht gelingt, das Elektroauto auch als Vehikel zur Energiewende zu benützen, wird die CO2-Bilanz für den Verkehr nur schlimmer.

Eines spricht aber ganz deutlich für das Elektroauto: Es benötigt nur 20 kWh Energie für 100 km, beim Diesel sind es 70, beim Benziner 80. (Rudolf Skarics, 6.7.2016)