Peking – Ein enger Vertrauter des früheren chinesischen Präsidenten Hu Jintao ist wegen Korruptionsvergehen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Ling Jihua habe sich der Bestechlichkeit, der illegalen Beschaffung von Staatsgeheimnissen und des Machtmissbrauchs schuldig gemacht, urteilte ein Gericht in der ostchinesischen Stadt Tianjin am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Der 59-Jährige war als Leiter des Generalbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei so etwas wie der Stabschef des damaligen Staats- und Parteichefs Hu. Er fiel in Ungnade, nachdem sein Sohn im März 2012 mit einem Ferrari tödlich verunglückt war. Zwei leicht bekleidete junge Frauen wurden in dem Sportwagen schwer verletzt.

Erst nach Monaten wurde bekannt, dass es sich bei dem Unfallverursacher um den Sohn des Präsidentenberaters handelte. Es kamen Fragen auf, wie sich der Sohn einen Luxuswagen im Wert von umgerechnet einer halben Million Euro leisten konnte. Im September 2012 vor dem Wechsel an der Parteispitze zum neuen Präsidenten Xi Jinping verlor Ling Jihua sein Amt. Sein Fall wurde noch komplizierter, als sich sein jüngerer Bruder Ling Wancheng 2015 in die USA absetzte. Nach US-Medienberichten soll er geheime Dokumente mitgenommen haben. (APA, 4.7.2016)