München – Das iranische Gesellschaftsdrama "The Salesman" (Forushande) von Asghar Farhadi ist auf dem Filmfest München als bester internationaler Film ausgezeichnet worden. Frauen lösten darin Probleme nicht nur mit einer Intelligenz des Hirns, sondern auch des Herzens, begründete die Jury am Samstag bei der Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Arri/Osram Awards.

Der Film zeige damit eine Alternative zu männlichen Strategien wie Rache und Vergeltung. "The Salesman" hatte bei den Filmfestspielen in Cannes zwei Preise unter anderem für das Drehbuch erhalten. Ein Kinostart hierzulande ist für Anfang 2017 geplant.

Cinegarden

Der Cinevision Award für den besten Nachwuchsfilm ging an das Jugendporträt "Divines". Die Koproduktion von Frankreich und Katar erzählt von Dounia, die aus den französischen Vorstädten herauskommen will, auch mit kriminellen Mitteln. Die Regisseurin Houda Benyamina schildere die Geschichte vom Aufstieg und Fall der 16-Jährigen mit energiegeladenen Bildern und mit einer unbändigen Kraft, urteilten die Juroren. In jeder Szene spiegelten sich zwei Hauptthemen wider: die nüchterne Gleichgültigkeit eines trostlosen Milieus und die Kräfte der Menschen, die sich dort behaupten wollen.

Der Bayern 2 und SZ Publikumspreis ging an "Nur wir drei gemeinsam" von Regisseur Kheiron über die dramatische Flucht einer Familie aus dem Iran. Beliebtester Kinderfilm wurde "Auf Augenhöhe" von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf über einen Zehnjährigen und seinen kleinwüchsigen Vater.

Mit dem Abschlussfilm "Captain Fantastic" von Matt Ross mit Viggo Mortensen ging das Festival am Samstagabend zu Ende. Seit der Eröffnung am 23. Juni mit der Tragikkomödie "Toni Erdmann" von Maren Ade waren in München mehr als 200 Filme aus aller Welt zu sehen. (APA/dpa, 3. 7. 2016)