Der Kapitän des Fischerboots überlebte den Fehler nicht.

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Ausgerechnet am 95. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas ist der Armee Taiwans ein folgenschwerer Unfall unterlaufen. In der Marinebasis Zuoying in der Hafenstadt Kaohsiung im Süden der von Peking beanspruchten Insel löste sich bei einer Inspektion eine Antischiffsrakete, flog in Richtung Chinas, traf ein Fischerboot und tötete dessen Kapitän.

Es sei ein Fehler bei einer Übung gewesen, sagte Taiwans Vizeadmiral Mei Chia-shu. Die Besatzung habe Einsatzvorschriften nicht befolgt. Die Rakete vom Typ Hsiung Feng III habe aber nicht die Mittellinie des Meeresweges der Taiwanstraße zwischen China und der Insel überquert, die beide Seiten respektieren. Die Rakete hat nach Angaben der Nachrichtenagentur CNA eine Reichweite von 300 Kilometern. Der kürzeste Abstand zwischen beiden Küsten beträgt 130 Kilometer.

Seit dem Amtsantritt der neuen taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen im Mai sind die Beziehungen angespannt, weil die Politikerin auf Distanz zu China geht. Die chinesischen Kommunisten betrachteten die demokratische Inselrepublik nur als abtrünnige Provinz und drohen mit einer gewaltsamen Wiedervereinigung. (flon, APA, 1.7.2016)