Die Unfallstatistik weist die niedrigste Opferzahl im ersten Halbjahr seit ihrem Bestehen aus.

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Wien – Von Anfang Jänner bis Ende Juni sind in Österreich 184 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das ist die niedrigste Opferzahl im ersten Halbjahr seit Bestehen der Unfallstatistik, berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag anhand von vorläufigen Daten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 gab es rund 14 Prozent weniger Tote.

Im Vorjahr waren bis Ende Juni 215 Menschen auf heimischen Straßen ums Leben gekommen. Den bisher niedrigsten Wert hatte es im Jahr 2013 mit 191 Toten gegeben. Im ersten Halbjahr 2005 schienen noch 333 Verkehrstote in der Statistik auf.

Meiste Opfer in Niederösterreich

Heuer gab es die meisten Todesopfer bisher mit 45 in Niederösterreich, in Oberösterreich waren es 42, in der Steiermark 28 und in Tirol und Salzburg je 18. Dahinter folgt Kärnten mit 13 Verkehrstoten vor Wien mit zwölf, dem Burgenland mit fünf und Vorarlberg mit drei Getöteten.

In Wien und Oberösterreich wurde im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2015 ein Anstieg verzeichnet, in Vorarlberg blieb die Opferzahl gleich und in den anderen Bundesländern gab es einen Rückgang.

VCÖ: Erweiterung des Vormerksystems

Hauptunfallursachen waren zu hohes Tempo und Ablenkung beziehungsweise Unachtsamkeit. "Schnellfahren ist kein Kavaliersdelikt. Hier braucht es in Österreich noch verstärkte Maßnahmen", forderte VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung.

Dazu gehöre auch, "dass großzügige Toleranzgrenzen bei Tempolimits abgeschafft werden". Wichtig sei auch eine Erweiterung des Vormerksystems, etwa um Handy am Steuer und um die Nichteinhaltung der Gurtenpflicht.

Im zweiten Halbjahr nahm die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in der Vergangenheit regelmäßig zu, betonte der VCÖ. Nach 215 Toten bis Ende Juni kamen im Vorjahr insgesamt 479 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. (APA, 1.7.2016)