Linz (APA) – Die oberösterreichische Gebietskrankenkasse (OÖGKK) warnt vor einer Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger. Wenn es darum gehe, Verwaltungskosten zu senken und Leistungen billiger einzukaufen, habe sich in Deutschland gezeigt, dass es nicht funktioniere. "Man muss einen Fehler nicht zweimal machen", erklärte OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer am Donnerstagabend in einem Hintergrundsgespräch in Linz.
In Deutschland habe der Rechnungshof bereits 2010 widerlegt, dass ein großer Apparat effizienter arbeite als kleinere. Aus über 1.000 Krankenkassen wurden nur mehr rund 130, das System wurde aber teurer, meinte auch OÖGKK-Obmann Albert Maringer. Bei der oberösterreichischen Krankenkasse wurden 2015 von den rund 2,2 Milliarden Einnahmen nur zwischen 2,5 und drei Prozent für die Verwaltung ausgegeben.
Dennoch lehnt die OÖGKK die von Kanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) angekündigte Effizienzanalyse nicht grundsätzlich ab. Statt Fusion halten sie Kooperationen jedoch für den viel versprechenderen Weg. Derzeit wissen allerdings weder Wesenauer noch Maringer, was das genaue Ziel dieser Studie ist. Auch haben sie noch nicht erfahren, ob die Erhebung bereits vom Sozialministerium in Auftrag gegeben wurde.
Entgegen der Bundesärztekammer hat sich auch schon die oberösterreichische dezidiert gegen eine Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger ausgesprochen. Landeshauptmann Josef Pühringer würde ein Modell von neun Länderkassen bevorzugen. (APA, 1.7.2016)