Wien – Eine Studie des Fachbereichs Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) hat die Rahmenbedingungen und Erfolgsvoraussetzungen einer Einführung von digitalem Hörfunk im Standard DAB+ in Österreich untersucht. Demnach sind die 2016 in Österreich vorliegenden Erfolgsvoraussetzungen für eine Einführung von Digitalradio schwierig, sie wäre mit erheblichen Herausforderungen und Erfolgsrisiken konfrontiert, erklärte Studienleiter Bertold Heil.

Weiten Teilen der etablierten Hörfunkveranstalter fehlt laut der Studie eine überzeugende DAB+ Wachstumsstory und ein realistisches DAB+ Geschäftsmodell. Ob aber eine Einführung allein von vorwiegend neu in den Markt eintretenden und einigen weiteren, auch auf UKW aktiven Radioanbietern erfolgversprechend durchgeführt werden kann, müsse von den entsprechend motivierten Unternehmen selbst beurteilt werden. Sie müssten sich jedenfalls dem Wettbewerb mit den UKW-Marktführern und erforderlichen, hohen Investitionen in Programm, Netzaufbau und vor allem Marketing stellen und dies angesichts einer zu erwartenden, mehrjährigen Phase ohne substanzielle Werbeerlöse.

KommAustria über Bedarfserhebung

Michael Ogris, Vorsitzender der Medienbehörde KommAustria, informierte über Resultate einer Bedarfserhebung, mit der die Behörde das Interesse unter Marktteilnehmern an DAB+ abgefragt hatte. Danach hätten sich ausreichend Interessenten gefunden, um nun eine Ausschreibung für Anfang des Jahres 2017 vorzubereiten. Geprüft werde noch, ob ein oder gleich zwei bundesweite Multiplexe, die bei sehr guter Qualität bis zu 15 Radioprogramme transportieren können, sowie weitere regionale Multiplexe auszuschreiben sind. (red, 29.6.2016)