Paris – Wegen neuer Morddrohungen gegen die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat die Pariser Staatsanwaltschaft nach einem Bericht der Zeitung "Le Parisien" ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Es habe als "sehr bedrohlich" eingestufte Mitteilungen an die französische Satirezeitschrift gegeben, berichtete das Blatt unter Berufung auf Ermittler.

Die Leitung von "Charlie Hebdo" kommentierte die Informationen nicht, vonseiten der Staatsanwaltschaft in Paris gab es dazu am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme.

Redaktionsleitung erstattet Anzeige

Justizkreise bestätigten die Informationen am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Demnach wurden im Juni rund 20 bedrohliche Botschaften auf der Facebook-Seite von "Charlie Hebdo" veröffentlicht. Am 22. Juni ging zudem ein Brief mit Morddrohungen und dem Ausspruch "Allahu akbar" (Gott ist groß) in der Redaktion ein, die daraufhin Anzeige erstattete. "Bisher ist in dieser Angelegenheit noch niemand festgenommen worden, die Ermittlungen laufen noch", sagte ein Ermittler.

Mit dem Überfall auf "Charlie Hebdo" begann am 7. Jänner 2015 in Paris eine blutige Terrorserie. Beim Anschlag auf die Redaktion starben zwölf Menschen, an den Folgetagen wurden eine Polizistin auf der Straße sowie vier Geiseln in einem Supermarkt für koschere Lebensmittel erschossen. (APA, 29.6.2016)