Der Schweizer Pharmariese Roche kann auf eine Zulassung seines neuen Multiple-Sklerose-Medikaments in den USA noch in diesem Jahr hoffen. Die Arzneimittelbehörde FDA habe den Zulassungsantrag für Ocrevus akzeptiert und werde die Arznei in einem beschleunigten Verfahren (Priority Review Designation) prüfen, teilte der Arzneimittelhersteller mit.

Mit einer Entscheidung rechnet Roche bis Ende des Jahres. Eingesetzt werden soll das Präparat sowohl gegen eine bisher nicht behandelbare Form der Nervenerkrankung – die sogenannte primär progredienten MS – als auch gegen die verbreitete schubförmig verlaufende Form.

Entscheidung für Europa

Roche zufolge akzeptierte auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA den Antrag auf Zulassung von Ocrevus zur Behandlung von beiden Ausprägungen der Erkrankung. Eine Entscheidung der europäischen Prüfer erwartet das Unternehmen bis zum dritten Quartal 2017.

Die auch unter dem Namen Ocrelizumab bekannte Arznei verlangsamte in klinischen Tests das Fortschreiten der primär progredienten MS und wirkte bei der schubartig verlaufende Krankheitsform besser als die Standardtherapie Rebif des deutschen Merck-Konzerns. Nach Reuters-Daten trauen Analysten Ocrevus im Jahr 2022 einen Umsatz von 3,7 Mrd. Franken (3,45 Mrd. Euro) zu. Der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten könnte damit seine Präsenz in einem anderen Therapiegebiet stärken. (APA, 28.6.2016)