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Die dreijährige Sunam wurde 2007 in Kabul mit ihrem siebenjährigen Cousin Nieem verheiratet.

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New York – 69 Millionen Kinder unter fünf Jahren werden nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) bis zum Jahr 2030 an Ursachen sterben, die sich weitgehend vermeiden ließen. Zudem werden 167 Millionen Kinder bis dahin in Armut leben. Nicht minder schockierend die Zahl der im Unicef-Jahresbericht vom Dienstag prognostizierten Fälle von Zwangsehen: Bis 2030 werden weltweit 750 Millionen Mädchen zwangsverheiratet sein.

Extreme Armut

Der Bericht ist besonders für das Gebiet südlich der Sahara erschütternd, wo bis 2030 schätzungsweise neun von zehn Kindern in extremer Armut leben könnten. Dort könnten dann auch die Hälfte aller Kinder weltweit leben, die keinen Zugang zu Volksschulunterricht haben. Weltweit besuchen rund 124 Millionen Kinder keine Schulen der Primar- und unteren Sekundarstufe.

Kindersterblichkeit halbiert

"Wir haben eine Wahl: jetzt in die Zukunft dieser Kinder zu investieren oder zuzulassen, dass die Welt noch ungleicher und gespaltener wird", sagt Unicef-Direktor Anthony Lake. Es habe aber auch Fortschritte im Bemühen gegeben, Kinder aus extremer Armut zu befreien und mehr Kinder zur Schule zu schicken. Zudem haben sich sowohl die Kindersterblichkeit als auch die Zahl in extremer Armut lebenden Menschen seit 1990 halbiert.

Fokus auf Gleichheit

Regierungen müssten länderspezifische Pläne entwickeln, um sich für die betroffenen Kinder einzusetzen, sagt Justin Forsyth, stellvertretender Direktor des Kinderhilfswerks. "Wenn man den Schwerpunkt auf Gleichheit legt, kann man Fortschritte erzielen." Mit den im vergangenen Jahr beschlossenen 17 UN-Nachhaltigkeitszielen sollen bis 2030 unter anderem Armut, Klimawandel und Diskriminierung bekämpft werden. Den Zielen haben sich alle 193 UN-Mitgliedsstaaten angeschlossen. (APA, red, 28.6.2016)