Kiew – Inmitten des andauernden Konflikts mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine hat die ukrainische Armee am Montag ein Militärmanöver mit US-Beteiligung im Westen des Landes begonnen. An der knapp zweiwöchigen "Rapid Trident"-Übung (Schneller Dreizack) nahe der polnischen Grenze nehmen insgesamt 1.800 Soldaten aus 14 Staaten teil, sagte ein Armee-Sprecher einer Nachrichtenagentur.

Die meisten Soldaten gehören der Nato an. Die Übung soll nach Angaben der US-Armee die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine, den USA und der Nato stärken. Mit insgesamt 400 Soldaten stellen die USA und Kanada den größten Teil ausländischer Truppenkontingente. Für die Ukraine nehmen vor allem erfahrene Kämpfer aus dem Kriegsgebiet im Osten teil, teilte die prowestliche Führung in Kiew mit.

Kritik aus Russland

Die Beziehungen Kiews und des Westens zu Russland sind seit der Annexion der Krim-Halbinsel und wegen der Ostukraine-Krise stark angespannt. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden bewaffneten Konflikt zwischen prorussischen Kämpfern und ukrainischen Regierungstruppen wurden bisher rund 9.400 Menschen getötet.

Seit 2015 bilden auch US-Soldaten Kämpfer der ukrainischen Armee aus. Die "Rapid-Trident"-Übung war vergangenes Jahr von Russland scharf kritisiert worden.

Im größten Flächenstaat Europas finden seit 1995 Übungen zusammen mit Nato-Mitgliedern statt. Parallel zum Manöver "Rapid Trident" absolvieren in Deutschland derzeit ukrainische Fallschirmjäger auf einer US-Basis eine Ausbildung mit amerikanischen HMMWV-Geländewagen (Humvee). Das teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. (APA, 27.6.2016)