Falluja – Die irakischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die gesamte Stadt Falluja von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Das teilte ein Armeesprecher am Sonntag mit.

Die Streitkräfte hatten Ende Mai mit der Luftunterstützung der US-geführten Militärallianz eine Offensive zur Rückeroberung der 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt gestartet.

Seit Beginn der Offensive zur Rückeroberung von Falluja hat die irakische Armee nach eigenen Angaben rund 20.000 Flüchtlinge aus der Stadt auf Verbindungen zum IS überprüft. 2195 Verdächtige seien festgenommen, weitere 11.605 Menschen seien freigelassen worden, erklärte die Armee am Samstag.

Bei weiteren rund 7000 Burschen und Männern laufe die Überprüfung noch. Zeugen werfen der Armee vor, männliche Flüchtlinge über Tage festzuhalten und zu misshandeln. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte die Regierung kürzlich aufgefordert, Misshandlungen von Zivilisten durch die Armee zu unterbinden. Laut gibt es Zeugenaussagen, wonach Polizisten und regierungstreue Kräfte mindestens 17 aus dem Ort Sijr nordöstlich von Falluja geflüchtete Menschen getötet haben. (APA, 26.6.2016)