Berlin – Die salafistische Szene wächst einem "Focus"-Bericht zufolge vor allem in den westdeutschen Städten. Wie eine Umfrage des Magazins unter Verfassungsschutzämtern in allen Bundesländern ergab, registrieren vor allem Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin einen enormen Zulauf. In den ostdeutschen Regionen hält sich der Anstieg demnach in Grenzen.

In ganz Deutschland stieg die Zahl der radikal-islamischen Anhänger dem Bericht zufolge auf 8.200, einige hundert von ihnen gelten bei den Behörden als gewaltbereit. Im Jahr 2014 lag die Zahl bundesweit noch bei etwa 6.800.

In Nordrhein-Westfalen registrierten die Verfassungsschutzämter demnach einen Anstieg der Zahl der Islamisten von 1.900 im Jahr 2014 auf 2.500 im vergangenen Jahr. In Berlin wuchs die Zahl von 570 auf 630 und in Hessen von 1500 auf 1.650.

Als Gründe für den Anstieg nannten die Verfassungsschützer die umfangreiche Propaganda der Salafisten insbesondere in sozialen Netzwerken, aber auch die Flüchtlingszuwanderung. Immer wieder versuchten vor allem salafistische Hilfsorganisationen, Anhänger zu werben, wie der Verein "Medizin mit Herz", der im Oktober 2015 in Köln gut 150 Flüchtlingskinder zu einer Freizeitveranstaltung einlud. (APA, 25.6.2016)