Berlin – Schwere Gewitter mit Hagel, Sturm und sintflutartigem Regen haben in Deutschland erhebliche Schäden angerichtet. Mehr als 90 Menschen wurden verletzt. Besonders betroffen waren der Südwesten sowie Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Vorerst neigte sich das tropische Wetter dem Ende zu. Im zunächst noch sonnigen Osten wurden bis zum Abend ebenfalls Gewitter und Regen erwartet.

In Rheinland-Pfalz entgleiste Samstagfrüh nach einem Erdrutsch eine Regionalbahn. Zehn Menschen wurden verletzt, der Lokführer schwer. Beim "Southside Festival" in Baden-Württemberg mit Zehntausenden Besuchern wurden am Freitagabend 82 Musikfans verletzt. Daraufhin wurde die Veranstaltung abgebrochen. In vielen kleineren Städten traten Bäche über die Ufer und überschwemmten Straßen und Keller. Deiche mussten gesichert werden.

Unwetterwarnung aufgehoben

In Pfullingen südlich von Stuttgart goss es wie aus Kübeln. Zwei kleine Bäche traten über die Ufer und trieben hilflose Bewohner in die Enge. Ähnliche Szenen spielten sich in Städten und Ortschaften in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ab.

Im rheinland-pfälzischen Stromberg im Hunsrück waren am Freitag etwa 60 Gebäude überflutet worden. Einer ersten Schätzung zufolge sind mehrere Menschen vorerst obdachlos. Sie kamen bei Freunden oder Verwandten unter.

Am Samstag hob der Deutschen Wetterdienst seine Unwetterwarnungen auf. Dennoch werde es nach der großen Schwüle weitere Gewitter geben, vor allem in Berlin und anderswo im Osten, aber auch im Südwesten und in Schleswig-Holstein. Am Freitag schwitzten die Berliner bei 36,4 Grad. (APA, 25.6.2016)