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Apple erlaubt Experten erstmals einen Blick in das Innere des Betriebssystems seiner iPhones und iPad-Tablets. In der für Softwareentwickler freigegebenen Beta-Variante der nächsten Version iOS 10 ist der Systemkern – der sogenannte Kernel – nicht verschlüsselt.

Absichtlich

Apple bestätigte am Donnerstag, dass der Code absichtlich offengelegt wurde. Im Kernel lagerten keine Nutzerdaten und ohne Verschlüsselung könne man die Leistung der Software besser optimieren.

"Als hätte man bei einem Fahrstuhl die Türen vergessen"

Der Kernel regelt als zentrales Element des Betriebssystems unter anderem das Zusammenspiel zwischen Gerätehardware und Software. Wenn Softwareentwickler jetzt einen Blick unter die Haube bekommen, sind die Chancen größer, dass sie eventuelle Schwachstellen finden, die Apple dann schließen kann.

In den vergangenen Tagen war gerätselt worden, ob Apple mit Absicht oder aus Versehen die Verschlüsselung wegließ. Letzteres wurde aber für eher unwahrscheinlich gehalten. Das wäre, "als hätte man bei einem Fahrstuhl die Türen vergessen", sagte der IT-Sicherheitsexperte Jonathan Zdziarski der Zeitschrift "Technology Review". (APA, 23.6.2016)