Thelma, gar nicht mehr naiv und kindlich.

Foto: MGM

Badass.

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Es hätte alles so schön sein können, alle Voraussetzungen für einen perfekten Roadtrip waren gegeben. Zwei gute Freundinnen, ein türkiser 1966er Ford Thunderbird und ein Wochenende in den Bergen. In diese sollen es Thelma und Louise nie schaffen, immer weiter kommen sie von ihrem Weg ab und rutschen verschuldet und unverschuldet immer weiter in die Kriminalität. Am Ende steht der Tod. Die Szene, in der Louise noch ein letztes Mal aufs Gaspedal steigt und die zwei vereint und aus freiem Willen dem Grand Canyon entgegenrasen, ist in die Filmgeschichte eingegangen.

Das Genre-Modell des klassischen amerikanischen Roadmovie wurde in dem 1991 erschienenen Film neu definiert und ungewöhnlicherweise mit zwei Frauen in den Hauptrollen besetzt – Susan Sarandon als abgeklärte Louise und Geena Davis als kindliche Thelma. Im Gepäck haben die beiden eine Pistole, die einen harmlosen Ausflug nach einem Mord im Affekt in eine staatenübergreifende Flucht vor dem Gesetz verwandelt.

Das ikonenhafte Ende.
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Doch eigentlich sind es die Männer in der Geschichte, die für das Entgleisen des Lebens der beiden Protagonistinnen sorgen: Darryl, Thelmas Macho-Ehemann, Harlan, der Vergewaltiger aus der Bar, und Brad Pitt in einer seiner ersten Rollen als kleinkrimineller J. D., der den Freundinnen auch noch ihr letztes Geld stiehlt. Auf der Seite der beiden sind nur der verständnisvolle Polizist Hal und Jimmy, Louises Ex-Mann.

Dennoch bleiben die Männer nur Nebendarsteller, die Charakterentwicklung der beiden Frauen steht klar im Vordergrund. Am Ende überfallen sie fast schon im Vorbeifahren Geschäfte und jagen mit gezielten Schüssen den Benzinlaster eines chauvinistischen Truckerfahrers in die Luft. Immerhin gaben sie ihm die Gelegenheit, sich zu entschuldigen.

Kritikerlob und gesellschaftlicher Einfluss

Ridley Scott, der sich davor bereits mit den Kultfilmen "Alien" und "Blade Runner" einen Namen gemacht hatte, übernahm die Regie, das oscarprämierte Drehbuch stammte aus der Feder von Callie Khouri. Die Kritiker waren durchwegs begeistert, Anspielungen auf den Film fanden sich seither in zahlreichen Filmen, Serien und auch Videospielen. Auch eine ganze "Simpsons"-Episode wurde vom Roadmovie inspiriert.

Und so sieht das Ende bei den Simpsons aus. Und auf Spanisch.
gerardoCINE63 felipe

Was ist Ihre Meinung zu "Thelma & Louise"?

Wie hat Ihnen der Film gefallen? Haben Sie ihn damals schon gesehen oder erst kürzlich für sich entdeckt? Was ist Ihre Lieblingsszene? Wie schätzen Sie den Film im Gesamtwerk von Susan Sarandon, Geena Davis und Ridley Scott ein? (aan, 27.6.2016)