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Ein knappes Fünftel der Rosneft-Aktien soll verkauft werden.

Foto: reuters/Sergei Karpukhin

Es geht um ein Paket von insgesamt 19,5 Prozent der Rosneft-Aktien, damit würde die Mehrheit der Aktien weiterhin vom Kreml kontrolliert werden. Russland braucht das Geld, um Haushaltslöcher zu stopfen.

Medienberichten zufolge sucht die russische Regierung speziell in China und Indien nach potenziellen Käufern, auch wenn Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dementierte, dass es politische Vorlieben gebe und bereits konkrete Entscheidungen gefallen seien. Moskau müsse die Balance wahren zwischen dem Kaufpreis und der "Zweckmäßigkeit der Aktionärsstruktur", sagte er.

Abkommen mit China

Peking und Neu-Delhi haben mehrfach ihr Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit mit Moskau im Energiesektor bekundet. Mit China gibt es bereits ein langjähriges Öllieferabkommen, ein indisches Konsortium hat sich erst vor Tagen in der Rosneft-Lagerstätte Wankor in Sibirien eingekauft. Indiens Ölminister Dharmendra Pradhan betonte jüngst beim Wirtschaftsgipfel in St. Petersburg, dass sich Indien nicht als Konkurrent Chinas verstehe und er sich auch gemeinsame Projekte vorstellen könne.

Da Rosneft von westlichen Sanktionen betroffen sei – es gibt Restriktionen bei der Erschließung der Vorräte auf dem Schelf –, gebe es neben China und Indien keine realen Bewerber für das Paket, erklärte Raiffeisenbank-Analyst Andrej Polischtschuk. Für Rosneft könnte die Beteiligung den Vorteil bieten, über seine neuen Partner an die notwendigen Technologien für die Erschließung von Küstenlagerstätten zu kommen. (André Ballin aus Moskau, 22.6.2016)