Kinshasa – Der Kongo hat offiziell den Ausbruch einer Gelbfieber-Epidemie erklärt. Betroffen seien die Region der Hauptstadt Kinshasa und zwei weitere westliche Provinzen, erklärte Gesundheitsminister Felix Kabange Numbi am Montag. Kongo brauche nun dringend die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weiterer Partner, um rasch genügend Impfstoff zu bekommen.

Die WHO hat im benachbarten Angola, wo die Epidemie im Dezember begann, bereits rund acht Millionen Menschen geimpft. Wegen eines drohenden Impfstoffmangels hatte die Organisation erst Ende voriger Woche erklärt, dass zur raschen Eindämmung von Epidemien zunächst auch nur ein Fünftel der normalen Impfmenge verabreicht werden könnte.

Keine spezifische Therapie

Im Kongo gibt es der WHO zufolge bereits 1.044 Gelbfieber-Verdachtsfälle sowie 71 Todesfälle, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Inzwischen wurden dem Minister zufolge 67 Erkrankungen durch Laboruntersuchungen bestätigt. Die meisten der Patienten hätten die Erkrankung aus Angola eingeschleppt. In Angola zählt die WHO bisher über 3.000 Verdachtsfälle und 345 Tote.

Gelbfieber verursacht meist Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, kann aber bis zu Nierenversagen und zum Tod führen. Übertragen wird es von Aedes-Stechmücken, die auch Zika verbreiten. Da es sich beim Gelbfieber um eine Viruserkrankung handelt, ist eine spezifische Therapie nicht möglich. (APA, dpa, red, 21.6.2016)