Der deutsche Politologe Jan-Werner Müller, kürzlich zu Gast im Kreisky-Forum in Wien, hat in seinem Buch "Was ist Populismus" (Edition Suhrkamp) die Merkmale des Populismus herausgearbeitet : "Populisten sind nicht nur antielitär, sondern grundsätzlich antipluralistisch. Ihr Anspruch lautet stets: Wir – und nur wir – vertreten das wahre Volk." In dem Sinn seien sie auch tendenziell antidemokratisch. Im Interview mit Hans Rauscher warnt Müller jedoch davor, Populisten von vornherein auszuschließen. Dann sei man wie sie selbst und grenze andere aus. Man müsse "mit Populisten reden, aber nicht so, wie sie reden". Man dürfe dabei aber nie vergessen, dass Populismus wirklich eine gefährliche Sache für die Demokratie sei. (rau, 20.6.2016)