Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: reuters / calvo

Madrid – Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Spanien wird es voraussichtlich keinen klaren Sieger geben. Nach Umfragen großer spanischer Tageszeitungen wird die konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy bei der Abstimmung am kommenden Sonntag (26. Juni) die meisten Sitze gewinnen, aber keine ausreichende Mehrheit für die Bildung einer Regierung erhalten.

Nach den übereinstimmenden Umfrageergebnissen, die die Madrider Zeitungen "El Pais", "El Mundo" und "ABC" am Sonntag veröffentlichten, dürfte Podemos (Wir können) zur zweitstärksten politischen Kraft aufsteigen. Die Linkspartei tritt bei der Wahl in einem Bündnis mit der Vereinten Linken (IU) an.

Den Sozialisten (PSOE) droht erneut ein Debakel. Die Partei von Oppositionschef Pedro Sanchez, die bei der Wahl am 20. Dezember 2015 bereits das schlechteste Ergebnis in ihrer jüngeren Geschichte erzielt hatte, muss weitere Stimmenverluste befürchten.

Spanien scheint damit erneut vor einem schwierigen Prozess der Regierungsbildung zu stehen. Die Neuwahl war notwendig geworden, weil sich die Parteien nach dem Votum vor einem halben Jahr auf keine Regierungskoalition einigen konnten, die über eine ausreichende Mehrheit verfügt hätte. (APA, 19.6.2016)