Berlin/Brüssel – Die EU wird nach einem Bericht nicht nur die Aufgaben, sondern auch das Operationsgebiet der Libyen-Mission Sophia ausweiten. Darauf hätten sich die zuständigen Botschafter der 28 Mitgliedstaaten geeinigt, schrieb die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf ungenannte EU-Diplomaten.

Das bisherige Einsatzgebiet, das sich in internationalen Gewässern vor Teilen der libyschen Küste befindet, solle in Richtung östliches Mittelmeer bis hin zur ägyptischen Grenze und südlich vor Kreta deutlich ausgeweitet werden. Dies habe die militärische Führung der Sophia-Mission in einem vertraulichen Operationsplan gefordert. Ohne die Ausweitung des Einsatzgebietes könne der Waffenschmuggel nach Libyen nicht wirksam bekämpft werden, habe der militärische Leiter der europäischen Marinemission, Enrico Credendino, betont.

Bisher ist die Mission Sophia auf die Rettung in Seenot geratener Flüchtlinge und den Kampf gegen Schlepperbanden beschränkt. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte das Mandat für den EU-Militäreinsatz im Mittelmeer aber so ausgeweitet, dass künftig auch das UN-Waffenembargo gegen Libyen kontrolliert werden kann. Allerdings darf die Marinemission weiterhin nur in internationalen Gewässern agieren. (APA, 19.6.2016)