Wien – Nach dem jüngsten EU-weiten Preisvergleich, wonach Österreicher vor allem bei Essen und Trinken tiefer in die Tasche greifen müssen als andere EU-Bürger, fühlt sich nun der Handel auf den Plan gerufen und wehrt sich einmal mehr gegen die Vorwürfe eines "Österreich-Aufschlags." Preisunterschiede zu anderen EU-Mitgliedsstaaten hätten strukturelle Gründe.

Es werde verschwiegen, dass Faktoren wie höhere Lohnnebenkosten und Steuern, teurere Verkehrswege oder höhere Filialnetze die Preise in die Höhe klettern lassen. Zudem sei Österreich ein Land der Rabatte und Preisaktionen, die in veröffentlichten Preisvergleichen nicht berücksichtigt werden, so der Handelsverband am Donnerstag in einer Aussendung.

"Wenn es zu unerlaubten Preisabsprachen kommt, sollen die Schuldigen bestraft werden. Aber einen mutwilligen Österreich-Aufschlag zu unterstellen, ist schlichtweg falsch und nicht zielführend", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. (APA, 16.6.2016)