Dhaka – Ungeachtet der jüngsten landesweiten Razzien ist in Bangladesch erneut ein Angehöriger einer religiösen Minderheit brutal angegriffen worden. Ein 50-jähriger hinduistischer Universitätsdozent sei am Mittwoch von drei Männern attackiert und schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Da der Mann laut geschrien habe, als er vor seinem Haus in der Stadt Madripur überfallen worden sei, hätten Nachbarn einen der Angreifer festhalten können.

Schwer verletzt

Dem Mathematikdozenten sei "in den Kopf, Hals und die Schultern gehackt" worden, sagte ein Polizeisprecher. Als sich sein Zustand verschlechtert habe, sei er in ein größeres Krankenhaus eingeliefert worden. Bei dem festgenommenen Angreifer handle es sich um einen Collegeschüler aus dem Nordosten des Landes. Über seine Motive habe er bisher keine Angaben gemacht.

In den vergangenen drei Jahren starben fast 50 Menschen, die meisten von ihnen wurden mit Macheten totgehackt. Als Reaktion auf die Serie von Morden an Angehörigen religiöser Minderheiten sowie säkularen Aktivisten und Künstlern hatte die Polizei seit Freitag mehr als 11.000 Menschen festgenommen.

Die Regierung des überwiegend muslimischen Landes macht die verbotene Islamistengruppe Jamayetul Mujahideen Bangladesh (JMB) für die Taten verantwortlich, auch wenn sich zu den meisten Angriffen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der südasiatische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida bekannten. (APA, 15.6.2016)