München – Siemens steht einem Medienbericht zufolge kurz vor der Übernahme des spanischen Windanlagenbauers Gamesa. Der Konzern bringe sein Windanlagengeschäft in ein gemeinsames Unternehmen ein, an dem die Münchner 60 Prozent halten sollen, berichtet das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Die neue Firma werde an der Madrider Börse gelistet bleiben, ihr Wert auf zehn Milliarden Euro veranschlagt. Die Leitung solle bei Gamesa-Chef Ignacio Martin bleiben. Siemens und Gamesa lehnten eine Stellungnahme ab. Ein Siemens-Sprecher verwies auf vergangene Aussagen, wonach der Konzern Gespräche mit Gamesa führe.

Eine Einigung zieht sich seit Monaten dahin. Kennern zufolge liegt es an Bedenken der spanischen Regulierungsbehörden sowie zähen Verhandlungen mit der französischen Areva. Die Franzosen betreiben mit Gamesa ein Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Windkraftanlagen auf hoher See. Siemens selbst ist Europas größter Anbieter sogenannter Offshore-Anlagen und verhandelt mit den Franzosen seit langem über den Kaufpreis der Anteile an dem Gamesa-Joint-Venture. (APA, 15.6.2016)