Für manche war die Würfeluhr schon vor langem so etwas wie das heimliche Wahrzeichen Wiens. Die erste wurde im Jahre 1907 an der Ecke Opernring / Kärntner Straße installiert. Ganze 77 weitere sollten im gesamten Stadtgebiet folgen und das circa 1,2 Meter hohe würfelartige Ding zum bekanntesten unbekanntesten Stadtmöbel machen, das bis heute, etwa am Stephansplatz, zum Treffpunkt für unzählige Verabredungen und Dates wurde.

Dass sich in Sachen Bekanntheitsgrad der Wiener Würfeluhr einiges änderte, lag und liegt an der Crew der Kunsthandelsgesellschaft Lichterloh, die seit mehr als 20 Jahren viele besondere Designstücke rettet, präsentiert, verkauft und irgendwann auch auf die Würfeluhr kam. (Im Jahre 2007 wurden übrigens alle Wiener Würfeluhren durch neue ersetzt. Lichterloh erwarb spontan die noch intakten Originaluhren und nahm deren Schicksal in Form verschiedenster Projekte unter seine Fittiche.)

Klein und unlimitiert

Den Steffl und das Riesenrad hat das würfelige Kultding in Sachen Prominenz damit zwar nicht eingeholt, doch einen nächsten Schritt in diese Richtung haben Dagmar Moser, Christof Stein und Philipp-Markus Pernhaupt von Lichterloh gerade erst wieder unternommen. Nachdem im vergangenen Jahr eine auf 1907 Stück limitierte Edition von Armbanduhren nach Vorlage der Würfeluhr im Design von Freid Bohrmann herausgebracht wurde, gibt es nun die unlimitierte, kleinere Quarzuhr "Normalzeit Red 36" mit rotem Kautschukband.

Die kleinere Quarzuhr "Normalzeit Red 36" mit rotem Kautschukband ist unlimitiert.
Foto: Normalzeit

Doch damit nicht genug: Auch andere Wiener Unternehmen ließen sich von Lichterloh anstecken und entbrannten für das Projekt:

Foto: Normalzeit

R.Horn's liefert Lederarmbänder in den Farben Rot, Blau und Schwarz ...


Foto: Normalzeit

... ein gläserner Becher der Glaszauberer von Lobmeyr wird vom Zifferblatt der Würfeluhr geziert, ...

Foto: Normalzeit

... und die ehrwürdige Porzellanmanufaktur Augarten wartet mit einer Würfeluhr-Mokkatasse samt dazugehöriger Untertasse auf. Nicht für die Kaffeepause, aber für die Teestunde gibt's vom Teehaus Demmer eine eigens gestaltete Verpackung. Andere Verbündete sollen folgen.

Foto: Normalzeit

Die jüngsten Aktivitäten sieht man bei Lichterloh als Startschuss für die Marke "Normalzeit" als ein Label, das für qualitätsvolle Gebrauchsgegenstände stehen soll. Und das nicht nur in Wien: Ein Originalexemplar der Wiener Würfeluhr ist derzeit auf dem VIP-Stand von Wien Tourismus auf der Kunstmesse "Art Basel" präsent. Und noch etwas: Wer sich ein kleines Stück Wien um den Arm legen will, legt dafür 395 Euro hin. (maik, RONDO, 19.6.2016)