Apple wird immer wieder für die hohe Zahl an vorinstallierten Apps kritisiert. Ein Teil davon lässt sich nun entfernen.

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Mit iOS 10 erhört Apple einen der am häufigsten vorgebrachten Wünsche seiner Nutzer. Mit der neuen Generation des Betriebssystems für iPhones und iPads kann nun ein Großteil der vorinstallierten Apps vollständig entfernt werden.

Auswahl

In einem Support-Dokument führt Apple aus, mit welchen Apps dies funktioniert. Die Liste ist dabei recht ausführlich und reicht von der Wetter-App über die Aktien-Anwendung bis zu Apple Maps, iBooks oder auch Facetime. Sogar das Entfernen so zentraler Apps wie des Adressbuchs oder auch des Mail-Clients lässt Apple zu.

Das Unternehmen verweist darauf, dass eine Löschung einzelner Apps Konsequenzen für die Funktionalität anderer Systemkomponenten hat. Wer etwa die Wetter- oder Stocks-App entfernt, sieht künftig auch in der Benachrichtigungszentrale keine entsprechende Infos mehr. Wenig überraschend bedeutet die Entfernung der Apple-Watch-App, dass die Synchronisierung mit der Smartwatch nicht mehr funktioniert. Anders ist es bei den Konktakten: Diese sind auch nach Entfernung der betreffenden Anwendung noch erreichbar und zwar über die Telefonie-App.

Ab in den App Store

Diese Möglichkeit geht mit einer weiteren Neuerung einher: All die betreffenden Apps sind nämlich ab sofort über den App Store verfügbar. Dieser Schritt ist an sich dafür gedacht, die Apple-Programmen nach einer Löschung wiederherstellen zu können, eröffnet – zumindest theoretisch – aber auch andere Möglichkeiten. So könnte Apple seine Apps künftig auch jenseits großer Betriebssystemupdates über den App Store aktualisieren – wie es Google bei mittlerweile praktisch allen seiner Android-Apps schon tut. Ob das Unternehmen diesen Weg tatsächlich beschreiten will, muss sich freilich erst zeigen.

Keine Default-Änderungen

Bei einem zweiten großen Wunsch der User heißt es hingegen weiterhin "Bitte Warten". Die Einstellungen für Default-Apps lassen sich nämlich weiterhin nicht verändern. Dies hat in diesem Fall durchaus relevante Auswirkungen. Entfernt man nämlich beispielsweise die Mail-App, funktionieren all die mailto: Links auf Webseiten einfach nicht mehr. iOS 10 bietet bei einem Klick darauf dann die Neuinstallation der betreffenden App an.

All zu große Speicherplatzersparnisse sollten die Nutzer übrigens nicht erwarten. Laut Apple verbrauchen alle nun deinstallierbaren Apps gemeinsam gerade einmal 150 MB. Vielen Usern dürfte es aber ohnehin eher darum gehen, ihre App-Liste aufzuräumen, ohne sich bisheriger Tricks wie des Auslagerns in einen separaten Folder bedienen zu müssen.

Die iOS 10 Beta ist derzeit nur für Entwickler verfügbar, im Juli soll dann aber eine öffentliche Testversion folgen. Die stabile Ausgabe der neuen Betriebssystemausgabe ist dann für Herbst geplant. (apo, 14.6.2016)