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Entgegen dem Spielverlauf ereignete sich die Führung für Italien. Emanuele Giaccherini traf zum 1:0.

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Als die Energie aufseiten der Belgier langsam, aber sicher verpuffte, wuchtete Graziano Pelle das Spielgerät zur endgültigen Entscheidung in die Maschen.

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Die Folge: Italien-Goalie Buffon bestens gelaunt.

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Assistgeber Leonardo Bonucci und Torschütze Emanuele Giaccherini feiern ihre Genialität und das Tor.

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Lyon – Fußball ist in Italien ohnehin eine große Sache. Aber gut möglich, dass die TV-Quoten am Montagabend beim ersten EM-Auftritt der Squadra Azzurra besonders gut ausgefallen sind. Speziell in Rom. Im öffentlichen Verkehr wurde gestreikt. Zwischen 20.30 und 0.30 Uhr. Die Sache hinterließ einen fahlen Beigeschmack. Der Vorwurf: Man würde nur streiken, um sich das Fußballspiel ansehen zu können. Beim STANDARD wurde nicht gestreikt, Fußball geschaut wurde trotzdem. Das Glück der richtigen Berufswahl. Also, Belgien gegen Italien, der Weltranglistenzweite gegen den Zwölften. Ein Hit. Die Belgier werden zum engeren Favoritenkreis gezählt, die Italiener muss man eh immer auf der Rechnung haben.

Die Squadra startet im Stade des Lumières von Lyon mit einer für ihre Verhältnisse recht offensiven Aufstellung: Teamchef Antonio Conte bietet mit Graziano Pellè und Éder zwei Spitzen auf. So hofft man, die durch den verletzungsbedingten Ausfall von Vincent Kompany geschwächte belgische Abwehr durchbrechen zu können.

Langsamer Beginn

Die Belgier haben zunächst mehr Spielanteile, werden aber nicht wirklich gefährlich. 10. Minute: Italiens Goalie Gianluigi Buffon pariert einen Fernschuss von Radja Nainggolan. 29. Minute: Fernschuss auf der anderen Seite, Pellè verpasst das Tor klar. Spitzenspiel? Kann ja noch werden. Die Römer bleiben jedenfalls zuhause. Recht haben sie. Minute 32: Leonardo Bonucci passt von der Mittellinie aus perfekt auf Bolognas Emanuele Giaccherini, der kommt im Strafraum fast ungehindert zum Schuss. Und trifft. 1:0. Ein Tor wie aus dem Nichts. Das ist Italien.

35. Minute: Fernschuss von Antonio Candreva, Thibaut Courtois pariert. Die Squadra ist aufgewacht. Nach einer Ecke köpfelt Pellè (36.) knapp vorbei. Die Belgier wirken beeindruckt, Axel Witsel gibt wieder einmal ein Schüsschen ab (39.). Zwei Minuten später kommt Kevin de Bruyne allein im Strafraum zum Schuss, Giaccherini blockt ihn. Das Spiel hat an Lebendigkeit gewonnen. Pause.

Zweite Hälfte, jetzt wird’s richtig flott. 53. Minute: Zuckerpass von Kevin de Bruyne. Romelu Lukaku kommt allein zum Schuss, zieht hauchdünn am Kreuzeck vorbei. 54. Minute: Courtois pariert einen Schuss von Candreva. Spitzenspiel! Das Tempo lässt dann wieder etwas nach. Die Belgier rennen dem Rückstand hinterher. Italien kontrolliert die Partie – meistens erfolgreich. Die Belgier fallen kaum durch kreative Aktionen auf. 82. Minute: Divock Origi köpfelt knapp drüber. 84.: Courtois pariert einen scharfen Fernschuss von Ciro Immobile. 92. Minute: Candreva passt im Strafraum auf Pellè, der zieht volley ab. 2:0. Ein verdienter Sieg.

Belgien bleibt gegen Italien seit 1972 ohne Pflichtspielsieg. Die Squadra hat sich nach dem Remis zwischen Irland und Schweden in der schwierigen Gruppe E eine ausgezeichnete Ausgangsposition verschafft. Das Daheimbleiben in Rom hat sich ausgezahlt. (rie, 13.6.2016)

EM-Gruppe E, 1. Runde, Montag

Belgien – Italien 0:2 (0:1)
Stade de Lyon, SR Clattenburg (ENG)

Tore:
0:1 (32.) Giaccherini
0:2 (93.) Pelle

Belgien: Courtois – Ciman (75. Carrasco), Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen – Witsel, Nainggolan (62. Mertens) – De Bruyne, Fellaini, Hazard – R. Lukaku (73. Origi)

Italien: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Candreva, Parolo, De Rossi, Giaccherini, Darmian (58. De Sciglio) – Pelle, Eder (75. Immobilie)

Gelbe Karten: Vertonghen bzw. Chiellini, Eder, Bonucci, Motta