Auf Google Maps wird das Hitler-Geburtshaus empfohlen. Dort befindet sich aber kein Museum.

Rechtsextreme dürfen sich auf Google Maps äußerst positiv über das Geburtshaus des Diktators Adolf Hitler im oberösterreichischen Braunau äußern. Bei 25 Rezensionen kam ein Gesamtergebnis von 4,6 von 5 Sternen heraus, es gibt lediglich drei negative Wortmeldungen. In den Bewertungen ist etwa davon zu lesen, dass Hitler "nicht schlecht" war und "nur Deutschlands Ehre wiederherstellen" hatte wollen.

Antisemitismus auf YouTube

Erst vor wenigen Tagen war das zu Google gehörende YouTube in die Kritik geraten, weil dort eine ganze Reihe an neonazistischen und antisemitischen Liedern abrufbar ist. Damals hatte Google darauf verwiesen, nur aktiv zu werden, wenn andere Nutzer die Äußerungen melden würden. Selbst aktiv werde der IT-Konzern nicht. Diese Haltung wird unter anderem vom Jüdischen Weltkongress heftig kritisiert.

Streit um Geburtshaus

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte am Sonntag vorgeschlagen, das Geburthaus Hitlers "schleifen" zu lassen. Das wäre die "sauberste Lösung". So soll verhindert werden, dass das Gebäude zu einer Pilgerstätte für Neonazis wird. Auf Google Maps ist das jedenfalls schon zu beobachten – widerspruchslos. (fsc, 13.6.2016)