Wien – Die ÖBB setzen beim neuen Fernbus-Angebot "Hellö" zu 80 Prozent auf die Postbusse. Bis auf drei Strecken ist überall die konzerneigene ÖBB-Postbus GmbH zum Zug gekommen. Wien-Berlin, Wien-Prag und Wien-Venedig wurden allerdings extern an das Busunternehmen Gschwindl vergeben, wie der Postbus-Betriebsratschef Robert Wurm der APA erklärte, der diese Vergabe am Wochenende heftig kritisierte.

"Das versteht keiner", ärgert sich Wurm. Gschwindl habe zwar das billigste Angebot gelegt, aber der zweibilligste Bieter, das tschechische Busunternehmens CSAD, das von Postbus 2004 gekauft wurde, wäre "richtig gut gewesen".

In einer Aussendung forderte Wurm deshalb "Bestbieter statt Billigstbieter!" und warnte vor der Aushöhlung von arbeitsrechtlichen und gesetzlichen Vorschriften. Unter Ex-ÖBB-Chef Christian Kern – seit kurzem SPÖ-Kanzler – sei alles in geregelten Bahnen gelaufen. Vom neuen Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) forderte Wurm eine Bereinigung der "Schieflage". (APA, 12.6.2016)