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Hamilton wird beim Rasen beobachtet.

Foto: AFP/ Getty Images/Charles Coates

Montreal – Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat die Pole Position für den Großen Preis von Kanada in Montreal erobert. Der Mercedes-Pilot fuhr am Samstag im Qualifying die beste Zeit. In 1:12,812 Minuten verwies der Brite seinen Teamkollegen und WM-Führenden Nico Rosberg nur um 0,062 Sekunden auf den zweiten Platz. Der vierfache Champion Sebastian Vettel wurde im Ferrari Dritter (+0,178 Sek.).

Dahinter landeten die beiden Fahrer von Red Bull, Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Für Hamilton war es die vierte Pole Position der Saison 2016 und die insgesamt 53. in seiner Laufbahn. Das siebente der heuer 21 Rennen wird am Sonntag (20.00 Uhr, live ORF zwei) gestartet.

Fünften Sieg im Visier

Hamilton kann auf dem Circuit Gilles Villeneuve, wo er 2007 seine erste Pole Position herausgefahren hatte, zum bereits fünften Mal gewinnen. Zwei Wochen nach seinem Sieg beim Grand Prix von Monaco demonstrierte der 31-Jährige abermals, dass er den verpatzten Saisonstart hinter sich gelassen hat und wieder in der Spur ist.

In der WM-Gesamtführung hat Rosberg noch 24 Punkte Vorsprung. Bei einem weiteren Sieg und einer gleichzeitigen Nullrunde des Deutschen würde Hamilton auf Platz eins vorrücken. Dritter ist Ricciardo (66) vor dem Ferrari-Paar Kimi Räikkönen (61) und Vettel (60).

"Es ist egal, wie groß der Abstand ist. Ich bin sehr zufrieden", meinte Hamilton. Rosberg hatte kurz vor Ende des Qualifyings versucht, die Bestzeit des Briten noch einmal anzugreifen, musste aber nach einem Fahrfehler das Vorhaben beenden. "Trotzdem zweiter Platz: Für morgen ist alles möglich", sagte der vierfache Saison-Gewinner und blickte gespannt auf das Rennen in der Metropole in Quebec. "Das Wetter soll durcheinander sein. Da wird es definitiv einige Möglichkeiten geben."

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff rechnet mit einem Rennen voller Überraschungen. "Wenn es regnet, ist das ganze Qualifying-Ergebnis nicht relevant", sagte er im RTL-Interview. Dass es angesichts der Startplätze eins und zwei seiner Fahrer erneut zu einem Crash kommt wie beim Großen Preis von Spanien vor einem Monat in Barcelona, glaubt er nicht. "Die beiden haben im Moment Magneten, die sie voneinander wegdrücken", meinte er lächelnd.

Am nächsten an das Mercedes-Duo kam Vettel. Der vierfache Champion blieb im Ferrari ebenfalls unter der 1:13-Minuten-Marke. Vor allem dank des neuen Turbos scheint die Scuderia die Lücke zum lange dominierenden Mercedes zumindest verkleinert zu haben. "Ich dachte, wir hätten heute ein ernsthaftes Wort mitzureden, was die Pole angeht", sagte er dennoch nicht ganz unzufrieden. "Am Ende waren wir nah dran, aber nicht nah genug."

Die Qualifikation gab schon einen Vorgeschmack auf das, was die Fahrer im Grand Prix erwartet. Leichter Regen und Temperaturen um die 15 Grad machten die Aufgabe für sie nicht gerade einfach.

Kontakt mit der Mauer

Carlos Sainz jr. musste seinen Hoffnungen auf einen besseren Startplatz begraben, nachdem er mit der gefürchteten "Wall of Champions" auf Tuchfühlung gegangen war. Der Spanier musste nach einem heftigen Kontakt mit der Mauer vor der Start- und Zielgeraden seinen Wagen abstellen. Der Toro-Rosso-Pilot geht von Platz 15 ins Rennen. Auch Vettel touchierte mit seinem Ferrari kurz die berüchtigte Wand, allerdings ohne große Folgen.

Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kwat kam in der Qualifikation zwar auf Rang 13, wurde wegen seiner Kollision mit Kevin Magnussen in Monaco aber drei Startplätze nach hinten versetzt. Den leichten Aufwärtstrend bei McLaren-Honda bestätigte Fernando Alonso, der sein Arbeitsgerät das dritte Rennen nacheinander in den letzten Qualifying-Abschnitt (Q3) manövrierte – Platz zehn für den Spanier. (APA, 11.6.2016)