Die Skidata AG soll laut dem "profil" Daten von der Konkurrenz gestohlen und mit diesen dann versucht haben Kunden zum Wechsel zu überreden.

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Das österreichische Unternehmen Skidata AG soll die IT von Mitbewerbern ausgespäht haben. Dies berichtet das "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe. Die Salzburger Firma soll demnach zwischen April 2015 und Februar 2016 wiederholt und ohne Autorisierung auf die Server des Salzburger Mitbewerbers Axess AG zugegriffen haben und Kundendaten entwendet haben.

Kunden wurden kontaktiert

Mit diesen wurde in weiterer Folge versucht Kunden von der Konkurrenz abzuwerben – mit einem Hinweis, dass es bei der Axess AG ein "Datenleck" gegeben haben soll. Am 25. Mai wurde vom Landesgericht Salzburg bereits eine Einstweilige Verfügung gegen Skidata erlassen. Diese sieht unter anderem vor, dass widerrechtlich erlangte Daten nicht mehr genutzt werden dürfen. Der Antrag zu der Verfügung stellte Axess.

Schadensersatz und Anzeige

Axess hat Skidata zudem auf eine Million Euro Schadensersatz geklagt und zwei Skidata-Manager bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt. Auf Anfrage von "profil" gab Skidata die Zugriffe zu, erklärte allerdings, dass die Kundendaten "ohne Verschlüsselung und Passwortschutz bei Eingabe einer http-Adresse abrufbar waren". Ferner räumte die Salzburger Firma ein, dass "keine Betriebsgeheimnisse entwendet oder in geschäftsschädigender Weise verwendet wurden".

Keine Sicherheitslücke

Axess hingegen bestreitet die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen. Rückhalt bekommt das Unternehmen zudem vom Landesgericht Salzburg, die der Firma Recht gaben. Um auf die Daten zugreifen zu können sind laut der Einstweiligen Verfügung "mehrere Informationen" nötig, "die einem Außenstehenden nicht bekannt sind und nur von IT-Spezialisten mittels gezieltem Auskundschaften erlangt werden können". (red, 11.06.2016)