Durham – An die 1.000 Neuseeländer sind in eine Langzeitstudie über die gesundheitlichen Folgen von gewohnheitsmäßigem Kiffen eingeflossen. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von der Geburt bis zu einem Alter von 38 Jahren, unter den Teilnehmern waren Nichtraucher, Tabakraucher und Cannabisraucher – auch solche, die an die 20 Jahre lang gekifft hatten.

Das Ergebnis der im Journal "JAMA Psychiatry" veröffentlichten Studie mag manchen überraschen: Die Forscher stellten einen Zusammenhang zwischen langjährigem Kiffen und Parodontose in den späten 30ern fest – sonst jedoch nichts. Dabei war durchaus auch nach anderen Erkrankungen gefahndet worden, die für die mittleren Lebensjahre typisch sind: etwa Einschränkungen der Lungenfunktion, erhöhter Blutdruck oder die Neigung zu Entzündungen. Und auch der Stoffwechsel wurde genauer unter die Lupe genommen, bis hin zum Body-Mass-Index.

Tabak fällt komplett durch

In keinem dieser Bereich mit Ausnahme der Parodontose zeigten die Kiffer signifikante Unterschiede zu Nichtrauchern. Tabakraucher hingegen wiesen in praktisch allen Bereichen schlechtere Werte auf als Nichtraucher, Parodontose inklusive.

Damit das Studienergebnis nicht als Freibrief zum Kiffen aufgefasst wird, beeilten sich die Forscher um Madeline Meier von der Arizona State University aber zu versichern, dass in ihrer Studie ausschließlich nach körperlichen Beschwerden gesucht worden war. Meier verwies auf frühere Studien, die unter anderem auf ein erhöhtes Risiko für psychotische Störungen und einen verringerten IQ durch Kiffen hingedeutet hätten. (red, 11. 4. 6. 2016)