Paris – Die französische Industrie hat ihre Produktion im April dreimal so kräftig gesteigert wie erwartet. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes stellten um 1,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Insee am Freitag, mitteilte.

Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im März. Besonders erfolgreich war die Autoindustrie, die ihren Ausstoß um drei Prozent nach oben fuhr.

Die Daten sind ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Konjunktur in der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone belebt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Jänner bis März um kräftige 0,6 Prozent zum Vorquartal gestiegen. Dazu trugen insbesondere der private Konsum und die Investitionen bei.

Plus auch in Italien

Auch Italiens Unternehmen haben ihre Produktion im April kräftiger als erwartet hochgefahren. Sie stellten um 0,5 Prozent mehr her als im März, wie das Statistikamt Istat am Freitag bekanntgab. Ökonomen hatten nur mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Im März stagnierte der Ausstoß noch.

Die Produktion ist zwischen 2008 und 2014 um ein Viertel eingebrochen und erholt sich seither nur langsam. Die Industrieproduktion gilt als zuverlässiger Vorbote für das gesamte Wirtschaftswachstum. Das dürfte heuer erneut nur schwach ausfallen: Die italienische Notenbank senkte ihre Prognose erst vor wenigen Tagen auf 1,1 von zuvor 1,5 Prozent, für 2017 auf 1,2 von 1,4 Prozent. (APA/Reuters, 10.6.2016)