München – Ein Münchner Auktionshaus hat die Versteigerung angeblich persönlicher Gegenstände von Adolf Hitler und Hermann Göring angekündigt. Wie es auf der Homepage des Auktionshauses Hermann Historica heißt, kommen die Objekte am 18. Juni unter den Hammer.

Herkunft der Stücke

Sie sollen aus der Sammlung des US-Arztes John K. Lattimer stammen, der während der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse für die medizinische Versorgung der Angeklagten verantwortlich war. Wolfgang Hermann, Mitinhaber von Hermann Historica, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", das Auktionshaus habe die Sammlung von Lattimers Tochter bekommen.

Die Sammlung umfasst nach Angaben des Auktionshauses auch den Messingbehälter für die Blausäure, mit der sich Göring kurz vor seiner geplanten Hinrichtung in Nürnberg umbrachte, den Richterhammer sowie Röntgenaufnahmen Hitlers und Untersuchungsberichte nach dem Attentat vom 20. Juli 1944.

"Manche Objekte sind einfach geschmacklos, makaber und skurril"

"In dem Umfeld der Nürnberger Prozesse waren so viele Menschen beteiligt, Wachpersonal, Ärzte, Psychologen. Da kann es durchaus sein, dass jemand etwas mitgenommen hat", sagte der Historiker Andreas Mix vom Memorium Nürnberger Prozesse. Man müsse die Herkunft der Objekte genauer prüfen, aber da hielten Auktionshäuser sich oft bedeckt. "Historische Objekte haben natürlich eine Aura und ein Objekt wie der Richterhammer kann natürlich spannend sein, aber manche Objekte sind einfach geschmacklos, makaber und skurril."

Das Auktionshaus wollte sich auf Anfrage nicht weiter zu der geplanten Versteigerung äußern. (APA, 10. 4. 6. 2016)