Telford/Ramallah – Die Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas hat den blutigen Anschlag in Tel Aviv als verständliche Antwort auf Israels Politik bezeichnet. Der Angriff sei "eine individuelle und natürliche Reaktion" auf die Gewalt durch den Staat Israel, sagte Fatah-Sprecher Munir al-Jaghoub laut der Nachrichtenseite "Maan-News" am Donnerstag.

Bei dem Anschlag am Mittwoch hatten zwei Palästinenser vier Israelis im Zentrum von Tel Aviv erschossen und sieben weitere Menschen verletzt.

"Konsequenzen realisieren"

"Israel muss die Konsequenzen seines Festhaltens an der Gewalt realisieren", sagte al-Jaghoub. Er kritisierte dabei Häuserzerstörungen, Angriffe von israelischen Siedlern auf den Bereich der Al-Aksa-Moschee und das angeblich kaltblütige Töten von Palästinensern an Kontrollpunkten in und zu dem militärisch besetzten Gebiet.

Israels Weigerung, sich an internationale Vereinbarungen zu halten, und seine Siedlungspolitik hätten die Situation der Palästinenser im Westjordanland zu einer verzweifelten Realität werden lassen, sagte al-Jaghoub. Diese sei weit entfernt von den palästinensischen Hoffnungen und Träumen von Frieden und Unabhängigkeit.

Abbas gilt eigentlich als gemäßigt und hat in der Vergangenheit Friedensverhandlungen mit Israel geführt. (APA, 9.6.2016)