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Auch im gastronomisch traditionellen Italien ändern sich die Ernährungsgewohnheiten.

Foto: ap/hirsch

Rom – In Italien wird weniger Pasta konsumiert. 2015 ist der Pasta-Verbrauch in Italien um 3,3 Prozent gesunken, nachdem 2014 bereits ein Rückgang von 2,5 Prozent gemeldet worden war. Auch der Export ist um 5,8 Prozent unter die Schwelle von zwei Millionen Tonnen gefallen, teilte der Verband der italienischen Pasta-Hersteller Aidepi mit.

Aß der durchschnittliche Italiener einer Studie zufolge 2004 noch 28 Kilogramm Nudeln pro Jahr, so sind es heute nur noch 25 Kilogramm. Der Rückgang beim Pasta-Konsum ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, unter anderem den in den Krisenjahren gesunkenen Lebensmittelausgaben. Auch die Essgewohnheiten der Italiener haben sich geändert. Der Konsum von Pasta, Brot und Reis hat sich schrittweise reduziert. Viele Italiener setzen mehr auf vegane oder vegetarische Ernährung. Auch Bio-Produkte, Vollkorn- oder Kamut-Nudeln, Quinoa und Couscous werden in dem im gastronomischen Bereich traditionellen Italien immer beliebter.

Weniger mediterrane Kost

Ein Report der UN-Welternährungsorganisation FAO zeigt ebenfalls, dass immer weniger Italiener auf die sogenannte mediterrane Ernährung setzen. Als Gründe nennt er die Globalisierung und einen veränderten Lebensstil. Zudem tragen das breite Angebot und der Verlust von traditionellem Wissen dazu bei.

Um dem Rückgang in Italien, investieren Nudelproduzenten verstärkt in den Export. Barilla will mit einem Wachstumsplan in Europa und in den sogenannten BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, China) expandieren. Diese machen derzeit lediglich fünf Prozent des Gruppenumsatzes aus. Bis 2020 soll dieser Prozentsatz auf 25 Prozent steigen, berichtete Barilla. Damit will sich das Unternehmen unabhängiger von der italienischen Heimat machen, in der 40 Prozent des Umsatzes generiert wird. (APA, 9.6.2016)