Braunschweig/Wolfsburg – Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Abgas-Skandal laut Medien wegen eventuell verschwundener Dokumente gegen einen VW-Mitarbeiter. Die Behörde habe ein Verfahren gegen einen Beschäftigten eingeleitet, der vor Bekanntwerden der Diesel-Manipulationen im vorigen September Kollegen indirekt aufgefordert haben soll, Dokumente und Daten zu löschen, berichten NDR, WDR und "SZ" (Donnerstag).

Dem sei auch nachgekommen worden, zitiert der Rechercheverbund den Sprecher der Behörde, Klaus Ziehe. Allerdings sei ein Teil der Daten wieder zurückgegeben worden.

"Bisher geht die Staatsanwaltschaft von keinem größeren Datenverlust aus, der die Ermittlungen im Dieselskandal maßgeblich behindern oder verzögern könnte. Endgültig kann dies aber derzeit nicht beurteilt werden", zitieren die Medien Ziehe. Die Staatsanwaltschaft war am Mittwochabend nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.

Ein VW-Sprecher wollte sich mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen nicht zu dem Bericht äußern. Die Ermittlungen werden wegen des Verdachts der Urkundenunterdrückung und versuchter Strafvereitelung geführt. Gegen wen das Verfahren genau geführt wird, teilte die Behörde nicht mit. (APA/Reuters, 8.6.2016)