London – Nach der Computerpanne am Schluss der Wählerregistrierung für das britische EU-Austrittsreferendum will die Regierung in London nun im Schnellverfahren die gesetzliche Grundlage für eine Verlängerung der Registrierungsfrist schaffen. Die konservative Regierungsmehrheit werde noch am Mittwochabend ein entsprechendes Gesetz beschließen, berichtete der TV-Sender Sky.

Die Wahlkommission hatte zuvor mitgeteilt, dass sich am gestrigen Dienstagabend "viele Menschen" nicht haben registrieren können, weil das Computersystem ab 22.15 Uhr ausgefallen sei. Die Regierung erklärte den Ausfall mit der "beispiellosen Nachfrage" vor Auslaufen der Frist um Mitternacht.

Mehrere Politiker, darunter Labour-Chef Jeremy Corbyn und Liberaldemokraten-Vorsitzender Tim Farron, hatten sich daraufhin für eine Verlängerung der Frist ausgesprochen. Nur am Dienstag hatte sich eine halbe Million Menschen eingetragen.

Faktisch wurde die Verlängerung offenbar schon vor dem Gesetzesbeschluss umgesetzt. Auf der entsprechenden Internetseite hieß es nämlich am Mittwoch: "Die Registrierung für das EU-Referendum ist immer noch offen." (APA, 8.6.2016)