Wien – Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Europa sind 2015 auf ein Allzeithoch geklettert. Österreich profitiert aber nicht vom Boom. Zwar gab es hierzulande etwas mehr von ausländischen Investoren umgesetzte Projekte (41 nach 39), aber es wurden dadurch weniger Jobs geschaffen, erhob der Beratungskonzern EY. 1.357 Arbeitsplätze sind dank FDI entstanden, um sieben Prozent weniger als 2014.

"Das ist ein klares Indiz dafür, dass die Größenordnung der Investitionsprojekte schrumpft und Österreichs Unternehmen weniger von der allgemein hohen Investitionsbereitschaft profitieren als Betriebe aus anderen europäischen Ländern", so EY-Experte Helmut Maukner. Österreich zieht derzeit deutlich weniger Investitionsprojekte an als heimische Unternehmen selbst im europäischen Ausland umsetzen.

91 FDI-Projekte haben Austro-Firmen 2015 in europäischen Ländern realisiert, so viele wie zuletzt 2007. Der Großteil (35 Prozent) entfiel auf Deutschland, gefolgt von Großbritannien (8 Prozent) und Russland (7 Prozent). Österreichische Firmen schufen damit 5.058 Jobs im europäischen Ausland, mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor und so viele wie zuletzt 2008.

Deutsche Investitionen in Österreich

Umgekehrt kamen die meisten Foreign Direct Investments in Österreich aus Deutschland (49 Prozent), den USA (10 Prozent) und Japan (7 Prozent).

In ganz Europa wurde im Vorjahr ein FDI-Rekord von 5.083 Projekten aufgestellt, ein Plus von 14 Prozent. Die Zahl der dadurch geschaffenen Arbeitsplätze erhöhte sich um 17 Prozent auf 217.666 und überstieg erstmals wieder den Topwert aus dem Jahr 2006, als gut 215.000 Jobs entstanden waren. Die attraktivsten Standorte für Auslandsinvestoren sind Großbritannien, Deutschland und Frankreich, Österreich liegt auf Rang 24 von 47 untersuchten Ländern (inklusive Russland und Türkei). (APA, 8.6.2016)