Tel Aviv – Israelische Archäologen sind auf einen antiken Silberschatz gestoßen, der deutlich älter als die relativ häufigen römerzeitlichen Funde ist: Die Münzen aus dem zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung seien in der Nähe der Stadt Modi'in in einer Mauerspalte entdeckt worden, teilte die israelische Altertumsbehörde mit. Der Schutzwall habe zur Zeit der Hasmonäer eine Hofanlage umgeben, die offenbar einer jüdischen Familie gehörte.

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Die Hasmonäer führten im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung einen erfolgreichen Aufstand gegen den syrischen König Antiochius Epiphanes und gründeten ein jüdisches Reich. Ausgrabungsleiter Avraham Tendler sprach von einem "Fund mit Seltenheitswert". Es handle sich um tyrische Schekel und Halbschekel. Auf den Münzen seien König Antiochus VII. und sein Bruder Demetrius II. abgebildet. Der Schatz bestehe aus 16 Silbermünzen, jeweils eine oder zwei Münzen aus jedem Jahr zwischen 135 und 126 vor unserer Zeitrechnung, erklärte der Münzexperte Donald Zvi Ariel. "Jemand hat sich beim Sammeln Gedanken gemacht."

Der Münzsammler – vermutlich ein jüdischer Einwohner des Hofs bei Modi'in – habe den kleinen Schatz offenbar eilig in der Mauerspalte verstecken müssen, sagte Tendler. "Er hinterlegte das Geld wohl in der Hoffnung, es später wieder abzuholen, aber er hatte offenbar kein Glück und kam nie zurück", sagte der Archäologe. "Es ist aufregend, dass der Münzschatz etwa 2.140 Jahre dort wartete, bis wir ihn fanden." (APA, red, 7. 4. 6. 2016)