Rodrigo Duterte setzte ein Kopfgeld auf Drogendealer aus.

Foto: APA/AFP/Dejeto

Manila – Der künftige Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat Kopfgelder auf Drogenhändler ausgesetzt – nun hat der erste Polizist eine solche Belohnung erhalten. Der designierte Bürgermeister der Stadt Cebu, Tomas Osmena, verkündete am Donnerstagabend, er habe einem Polizisten eine Belohnung von 155.000 Peso (knapp 3.000 Euro) für die Tötung von drei Drogenhändler gezahlt.

Der 71-jährige Duterte hatte im Wahlkampf einen unerbittlichen Feldzug gegen die Kriminalität angekündigt. Mit seiner Aussage, er werde zehntausende Verbrecher töten, gewann er die Wahl am 9. Mai mit großem Vorsprung. Der langjährige Bürgermeister der Stadt Davao wird von Menschenrechtsaktivisten für die Tötung von mehr als tausend Menschen durch Todesschwadrone verantwortlich gemacht. Als Präsident will er den Sicherheitskräften nun einen pauschalen Schießbefehl auf Mitglieder des organisierten Verbrechens erteilen.

58.000 Euro für Drogenboss

Am Dienstag hatte Duterte angekündigt, Kopfgelder auf Drogenhändler auszusetzen. Für die Tötung eines Drogenbosses sollen Polizisten eine Belohnung von drei Millionen Peso (knapp 58.000 Euro) erhalten, für einfache Mitglieder der Drogenkartelle wird eine geringere Belohnung fällig. Osmena setzte in Cebu ebenfalls Kopfgelder aus – und zahlte nun die erste Belohnung.

Duterte soll am 30. Juni den Amtseid als Präsident leisten. Am selben Tag werden auch Osmena und alle anderen Gewinner der Wahlen in ihr Amt eingeführt. (APA, 3.6.2016)