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Wenn man schon Wahlen gewinnt, muss man sich auch um seinen gesellschaftlichen Aufstieg kümmern. Und daran, dass die FPÖ die Bundespräsidentenwahl gewonnen hat, kann ja wohl kein Zweifel bestehen, sagte doch ihr Chef in dem Interview, welches ihm das Quasiparteiblatt "Kronen Zeitung" als Trostpflaster auflegte: Wenn man ex aequo durchs Ziel geht, um wenige Millimeter hinten liegt, dann ist das quasi ein Sieg. Andere saufen sich die Welt schön, Strache versuchte es mit Küssen. Straches Freundin Philippa Beck ist beim Interview dabei – es wird auch geküsst. Schade, dass der Fotograf, der die mäßig erotische Darbietung vor den Augen von Conny Bischofberger festhielt, nicht dabei war, als sich Norbert Hofer auf dem Tempelberg von Terroristenkugeln umpfeifen ließ. Das hätte mehr gebracht und Ärger erspart.

Dem gesellschaftlichen Aufstieg wurde ein paar Tage später gefrönt, als der Quasi-ex aequo-Sieg halbwegs verarbeitet war, und zwar bei der Promi-Grillerei zu Mausis Geburtstag, von der "Österreich", beziehungsweise bei der Schrägen Party zu "Mausis" Geburtstag, von der wieder die "Krone" reportierte. Da es sich bei der Promi-Grillerei um eine Warm-Up-Party zur Euro 2016 handelte, mischten sich unter die prominenten Sport-Fans zahlreiche nicht minder bekannte Mausi-Gratulanten, so eben auch Politiker Heinz-Christian Strache mit seiner Philippa, jeweils fotografisch gezeigt. In der "Krone" verriet der Mausi-Gratulant: "Wir kennen uns schon lange. Ich wünsche ihr, dass sie in ihrer lockeren Art so bleibt wie sie ist". Das sollte gelingen, muss sie doch keine Wahlen quasi gewinnen.

Kein gesellschaftlicher Aufstieg, sondern ein Verharren auf blauem Niveau hatte "Österreich" zuvor Anlass geboten für die Titelzeile Strache feierte Hochzeit, aber nur quasi, also wieder einmal falscher Alarm: Bei der Hochzeit des FPÖ-Politikers Haimbuchner schnupperte Strache "Eheluft". Das Geschnupper brachte immer-hin zwei Fotos der Nichthochzeiter ein, eines mit der Mitteilung, sie seien seit dem Vor-jahr zusammen, das andere mit der Behauptung: Die beiden zeigen ihre große Liebe auch öffentlich. Und zwar intensiv. Strache und seine Liebe turtelten bei Haimbuchners großem Tag, was das Zeug hielt. Zumindest als Täuberich könnte ihm eine große Zukunft offenstehen, wenn das Zeug so lange hält.

Während Strache nichts Besseres zu tun hatte, als zu schnuppern und zu turteln, rackerten sich seine Ideologen in der Schriftleitung von "Zur Zeit" ab, was das Zeug hielt, um die Schuldigen am Quasi ihres grandiosen Wahltriumphs verbal dingfest zu machen. Ein skurriles Bündnis in der politischen Geschichte Österreichs hat sich zusammengefunden, um eine im wahrsten Sinne des Wortes bevorstehende Erneuerung des Vaterlandes zu verhindern. Mit dabei in dieser wohl einmaligen Konstellation: Die katholische Kirche mit ihrem den Islam unterstützenden Kardinal (dass die "Krone" ihm das durchgehen lässt!), diverse Frauenbewegungen (vor allem linke), die Medien dieses Landes (von 16 Tageszeitungen haben "17" den grünen – jetzt "überparteilichen" – Kandidaten unterstützt) und natürlich der ORF.

Wie soll man da das Vaterland erneuern, wenn ein skurriles Bündnis nicht will. Zu erwähnen sind auch die Staatskünstler, die alle direkt oder indirekt mit Steuergeldern am "Leben" gehalten werden, ferner auch noch: die ehemals konservative ÖVP, die Sozialisten, klarerweise die Grünen. Doch damit nicht genug. Im Schlepptau mit dabei sind die Griss-Wähler, aber auch die Beschützer und Bewahrer vor einem "Rechtsruck" in Österreich, sowie heimatlose Linkslinke und Sozialschmarotzer. Nicht zu vergessen sind alle sogenannten EU-Repräsentanten und die durch heimische Journalisten - Nestbeschmutzer! – unterstützte und aufmunitionierte Auslandspresse.

So weit aber nur Walter Seledec, ehemals rot-grüner ORF. Bei Andreas Mölzer, beinahe schon Reden-Schreiber eines HBP Hofer, kommen noch dazu die System-Erhalter, das sind in diesem Falle alle Vertreter des politischen Establishments, der Mainstream-Medien, der Kulturszene, der staatsnahen Wirtschaft und des ebenso vom Staat gegängelten Wissenschaftsbetriebes. Und zwar alle!

Wenn alle gegen die FPÖ sind, dann muss die Wahl für ungültig erklärt und wiederholt werden. Aber was tut Strache, statt sich darum zu kümmern? Er schnuppert bei Promi-Grills, turtelt bei Hochzeiten – und nicht einmal bei der eigenen. So wird das Vaterland nie erneuert! Quasi. (Günter Traxler, 4.6.2016)