Waidhofen an der Thaya – 20 Kinder von Asylwerbern werden in Waidhofen an der Thaya im niederösterreichischen Waldviertel von der Ferienbetreuung ausgeschlossen. "Die Plätze müssen für die Kinder der eigenen Bevölkerung reserviert bleiben. Außerdem rufen Gruppen von Asylwerbern insbesondere bei Frauen und Jugendlichen ein entsprechendes Unwohlsein hervor", sagte FPÖ-Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl.

Unterstützung bekommt er von ÖVP-Bürgermeister Robert Altschach, der den Ausschluss mit den Kosten begründet. Das Budget sei bereits ausgeschöpft. Zudem sind seiner Meinung nach Kinder von berufstätigen Eltern zu bevorzugen.

Waldhäusl war bereits mit Aussagen gegen Flüchtlinge aufgefallen. So forderte er etwa auch, dass Kinder von Asylwerbern nicht in den Kindergarten oder in die Schule geschickt werden. Ende Jänner forderte er im niederösterreichischen Landtag zudem ein Ausgehverbot für männliche Asylwerber.

Stadtrat: "Völlig kontraproduktiv"

Die Volkshilfe ist über das Vorgehen in Waidhofen an der Thaya empört. Es sei wichtig, dass die Kinder Deutsch lernen, was auch durch den Kontakt mit österreichischen Kindern passiere. "Das sind doch essentielle Dinge für eine gelungene Integration, wenn sich die Kinder in den Ferien in einem deutschsprachigen Umfeld aufhalten. Das Vorgehen der Gemeinde ist völlig kontraproduktiv", sagt auch Grünen-Stadtrat Martin Litschauer. (red, 3.6.2016)