Washington – Die Zahl der weltweiten Terroranschläge ist im vergangenen Jahr laut US-Regierung erstmals seit drei Jahren gesunken. Auch die Zahl der Todesopfer gehe zurück, heißt es einem Bericht, den das US-Außenministerium am Donnerstag veröffentlichte. Die Statistik wurde von der Universität Maryland erstellt.

Die US-Regierung geht für das Jahr 2015 weltweit von 11.774 Terroranschlägen aus, 13 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Todesopfer sank dabei um 14 Prozent auf 28.328, darunter auch rund 7.000 Attentäter. Mehr als 35.000 Menschen wurden bei den Anschlägen verletzt, mehr als 12.000 als Geiseln genommen.

Gefahr bleibt hoch

Die Terrorgefahr bleibt dem Bericht zufolge aber hoch und wird zugleich dezentraler und schwerer fassbar. Die größte Gefahr gehe weiterhin von der Terrormiliz "Islamischer Staat" aus, wenngleich der IS den Höhepunkt seiner militärischen Stärke im Irak und in Syrien überschritten habe: "Der IS hatte seit Mai 2015 keinen entscheidenden Erfolg auf dem Schlachtfeld mehr zu verzeichnen."

70 Rückkehrer in Österreich

Aus Österreich seien rund 260 Menschen ausgereist, um in Syrien und im Irak zu kämpfen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung – vorwiegend Personen tschetschenischer, türkischer oder exjugoslawischer Herkunft. 40 seien vermutlich in Syrien getötet worden, etwa 70 nach Österreich zurückgekehrt.

Österreich sei in seinen Bemühungen "wachsam", heißt es, 2015 habe aber die Radikalisierung innerhalb islamistischer Gruppen zugenommen. "Die traditionelle und weitgehende Wahrnehmung, dass Österreich vor Terroranschlägen sicher sei, wurde durch die Zahl der 'Foreign Terrorist Fighters' aus Österreich, die sich auf den Weg nach Syrien und in den Irak machten, infrage gestellt." Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Österreich bei der Strafverfolgung wird positiv beurteilt.

Westen nicht Terrorhauptziel

Der Bericht weist auch darauf hin, dass nicht der Westen Hauptziel von Terroranschlägen ist. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Angriffe ereigneten sich im Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nigeria. Die Zahl der Todesopfer ist noch deutlicher: 74 Prozent starben im Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien und Pakistan. (APA, dpa, 3.6.2016)