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Das Auto, in dem Talibanchef Mansur bei einem Drohnenangriff starb.

Foto: AP/Khan

Islamabad – Der vor zehn Tagen durch US-Drohnen in Pakistan getötete afghanische Talibanchef Mullah Mansour besaß offenbar nicht nur einen pakistanischen Pass – er hatte in dem Land auch offiziell einen Wohnsitz angemeldet. Das berichtete die Zeitung "Dawn" am Donnerstag unter Berufung auf das Bundeskriminalamt Pakistans.

Demnach fand die Polizei ein sogenanntes Residenz-Zertifikat des Talibananführers. Daraus gehe hervor, dass Mansour im Bezirk Qila Abdullah der Provinz Baluchistan nahe der afghanischen Grenze gelebt habe.

Fünf Beamte festgenommen

Mansour habe die Papiere unter seinem Pseudonym Wali Mohammad bereits 1999 erhalten, heißt es in dem Bericht weiter. In den vergangenen Tagen waren fünf Beamte festgenommen worden, weil sie Mullah Mansour pakistanische Ausweispapiere ausgestellt hatten.

Pakistan wird vorgeworfen, die afghanischen Taliban aus regionalstrategischen Gründen heraus zu unterstützen. Die Regierung bestreitet das. Die Taliban-Führung trifft sich regelmäßig in der südwestpakistanischen Stadt Quetta. Viele ihrer Familien leben dort.

Vor fünf Jahren war in der pakistanischen Armeestadt Abbottabad Al-Kaida-Chef Osama bin Laden von US-Spezialkräften gefunden und getötet worden. Auch der frühere afghanische Talibanchef Mullah Omar soll in einem pakistanischen Krankenhaus gestorben sein. (APA, 2.6.2016)