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Abdelaziz starb nach langer Krankheit.

Foto: AP Photo/Francisco Seco, file

Algier – Der Anführer der einflussreichen Westsahara-Befreiungsfront Polisario, Mohammed Abdelaziz, ist tot. Er sei am Dienstag nach "langer Krankheit" gestorben, bestätigte die Organisation. Details zu den Todesumständen des Politikers, der 68 Jahre alt geworden sein soll, wurden zunächst nicht bekannt.

Abdelaziz galt seit Jahrzehnten als der Präsident der 1976 ausgerufenen Demokratischen Arabischen Republik Sahara. Der rechtliche Status des Landes ist jedoch heftig umstritten. Der Streit um die Westsahara schwelt seit vier Jahrzehnten.

Nachdem Spanien die ehemalige Kolonie im Nordwesten Afrikas nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 aufgegeben hatte, teilten sie Marokko und Mauretanien zunächst unter sich auf. Als Mauretanien seine Ansprüche 1979 aufgab, besetzte Marokko auch den übrigen Teil des rund 266.000 Quadratkilometer großen Gebietes.

Die von Algerien unterstützte Polisario-Front strebt die Unabhängigkeit der Westsahara an und will eine Volksabstimmung. Bis 1991 führte die Bewegung einen Guerilla-Krieg gegen die marokkanischen Streitkräfte, seitdem überwachen die Vereinten Nationen die Einhaltung eines Waffenstillstandes. Die Suche nach einer dauerhaften Lösung des Konflikts blieb bisher vergeblich. (APA, 31.5.2016)