Frage: Und nun zur wichtigsten Frage dieser Tage: Wer wird im Finale stehen und gewinnen?
Antwort: Acht Millionen Teamchefs in Österreich diskutieren darüber, Wissenschafter bemühen zur Beantwortung diese Frage Rechenmodelle. Achim Zeileis, Statistiker an der Universität Innsbruck, hat gemeinsam mit Wissenschaftern der Wirtschaftsuniversität Wien das Buchmacher-Konsensum-Modell angewandt: Das Forscherteam griff darin auf die Quoten von 19 Onlinewettanbietern zurück, die, kombiniert mit statistischen Rechenmodellen, eine Simulation aller möglichen Spielvarianten und Ergebnisse zulassen. Ergebnis: Die höchsten Chancen auf einen Turniersieg hat Frankreich mit einer Wahrscheinlichkeit von 21,5 Prozent, dicht gefolgt von Deutschland mit 20,1 Prozent.
Die Gewinnchancen von Titelverteidiger Spanien als Drittplatziertem liegen nur mehr bei 13,7 Prozent, es folgen England mit 9,2 Prozent Gewinnchance und Belgien mit 7,7 Prozent. Österreich hat in diesem Modell eine Chance, das Viertelfinale zu erreichen (34,9 Prozent) – liegt aber in der Titelfrage weit zurück (2,3 Prozent). Man muss realistisch bleiben.
Halten Sie das bloß für Kaffeesudlesen? Das Modell hat sich bei den vergangenen zwei Europameisterschaften bewährt. Eine sichere Prognose will Zeileis natürlich trotzdem nicht abgegeben haben. "Wir können nur Wahrscheinlichkeiten liefern, garantiert keine Gewissheiten." Prognosen können, das liegt in ihrer Natur, auch nicht eintreten. Ansonsten wäre Fußball ja auch sehr langweilig.
[Im Bild: Das französische Nationalteam nach dem 3:2-Sieg im Testspiel gegen Kamerun am Montag.]
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Predictive Bookmaker Consensus Model for the UEFA Euro 2016:
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Statistik: Frankreich und Deutschland sind klare EURO-Favoriten