Naturhistorisches Museum: Bilderreise durch das Sonnensystem
Das Naturhistorische Museum Wien zeigt Michael Bensons "Otherworlds"
Ansichtssache
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Michael Vosatka
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"Der Weltraum – unendliche Weiten ..." – Eine neue Ausstellung im Naturhistorischen Museum in Wien dringt zwar nicht in ferne Galaxien vor wie das Raumschiff Enterprise, doch auch die Welten in unserem eigenen Sonnensystem sind exotisch genug.
In der Sonderschau "Otherworlds. Reise durch das Sonnensystem" werden diese Welten, die in ihrer Fremdartigkeit unsere Fantasien weit übertreffen, erlebbar gemacht. Mehr als siebzig Bilder des US-amerikanischen Künstlers und Filmemachers Michael Benson präsentieren Planeten und ihre Monde in einer nie gesehenen Pracht.
Benson durchforstet die Archive der Raumfahrtorganisationen nach Rohdaten und besonderen Aufnahmen, die er digital zu großformatigen Bildern überarbeitet. Seit der letzten Mondmission 1972 hat kein Mensch den niedrigen Orbit der Erde mehr verlassen, und der Großteil unseres Sonnensystems liegt außerhalb unserer Reichweite. Mithilfe der von Raumsonden übermittelten Daten können wir uns jedoch fremde Planeten und Monde sichtbar machen. Die Bilder Bensons sollen möglichst nahe an das Original herankommen und die fernen Welten so zeigen, wie wir sie sehen würden, wenn wir vor Ort wären.
Die ältesten Bilder basieren auf Daten aus dem Jahr 1967, die jüngsten stammen von Missionen aus dem Vorjahr. Die Ausstellung gibt damit auch einen umfassenden Blick auf ein Stück Wissenschaftsgeschichte: das Zeitalter der Raumfahrt. Während frühere Generationen nur ein diffuses Bild davon hatten, was in unserer unmittelbaren Nachbarschaft geschieht, haben uns die zahlreichen Raumsonden eine Fülle an Informationen geliefert.
Der größte Vulkan und der längste Canyon unseres Sonnensystems können ebenso bestaunt werden wie Monde mit Stickstoffgeysiren, Ozeanen aus Methan oder permanenten Vulkanausbrüchen. Andererseits hat die Raumfahrt einen ganz neuen Außenblick auf die Erde ermöglicht – "Otherworlds" demonstriert auch die Einzigartigkeit unseres Heimatplaneten.
Untermalt wird die Reise zu den Planeten mit Musik von Brian Eno. Der britische Musiker will mit seinem Werk unser neues Verständnis des Universums darstellen: Aus einem perfekten göttlichen Werk ist im Zeitalter der Raumfahrt eine chaotische, instabile und dynamische Welt geworden. (Michael Vosatka, 31.5.2016)
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